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Christer (l.) und Ylva (r.)
Christer (l.) und Ylva (r.)

My Inner Disco

FSJ-Kultur bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern

Probenpläne erstellen, Catering organisieren, Programmflyer gestalten — Kultur mal hinter der Bühne zu erleben, geht auch ohne eigenen Auftritt.

Seit Oktober 2022 absolviere ich, Ylva, gemeinsam mit zwei weiteren Freiwilligen, Neele und Christer, mein FSJ-Kultur bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. Während die beiden in der Veranstaltungsorganisation Aufgaben übernehmen, habe ich meinen Platz in der Kommunikationsabteilung. Diese Schwerpunktwahl konnten wir vor Beginn unseres FSJs treffen. Da ich nach meinem Abitur mit dem Gedanken gespielt habe, auch beruflich in diesen Bereich zu gehen, ist die Kommunikations- und Presseabteilung eine gute Möglichkeit, mich ausprobieren und orientieren zu können.

Ein FSJ-Kultur bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern bedeutet Kontrastprogramm — raus aus dem grauen Schulalltag, rein in ein Arbeitsumfeld voller Überraschungen und mit einem bunten Aufgaben-Strauß. Von der Mitgestaltung an Flyern und Konzertplakaten, über Interaktion mit Künstler:innen und Kund:innen bis hin zur detaillierten Veranstaltungsorganisation — als FSJler sind wir in unseren Aufgabenbereichen überall eng miteingebunden und tragen zu vielen Prozessen aktiv bei.

Dabei schätze ich besonders das große Vertrauen, das in uns gesetzt wird, und die Eigenverantwortung, mit der wir unsere Aufgaben erledigen, ohne dass wir uns je allein gelassen fühlen. So wächst man innerhalb von kürzester Zeit über sich hinaus und sammelt neue Erfahrungen an jeder Ecke.

Von meinem FSJ-Kultur erhoffe ich mir vor allen Dingen, mich als Person weiterentwickeln zu können.

Neele Schaper

Neue Fähigkeiten lernen, bereits vorhandene ausbauen — nur ein Aspekt von vielen, warum wir drei uns für ein FSJ bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern entschieden haben. Wir alle sind mit ganz ähnlichen Zielen in unser Jahr bei den Festspielen gegangen: einen Blick hinter die Kulissen der Veranstaltungsbranche wagen, neue Orte und Menschen kennenlernen, aber vor allem Orientierung für die Zukunft gewinnen und unseren Horizont erweitern. Auf unseren Konzerttouren quer durchs Land lernen wir Mecklenburg-Vorpommern von einer völlig neuen Seite kennen und entdecken immer wieder neue, unvergleichlich schöne Orte.

Auch das hat mich an einem FSJ-Kultur bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern gereizt: Ich möchte die Spielstätten, die Leute hier und das Land Mecklenburg-Vorpommern weiter kennenlernen.

Christer Papenbroock

Natürlich hatten wir zu Beginn auch Respekt vor der bevorstehenden Zeit, dem Einstieg in einen vollgepackten Arbeitsalltag und ein völlig neues Arbeitsumfeld. Doch wir wurden herzlich in die Festspielfamilie aufgenommen und arbeiten von Anfang an mit den anderen Kolleg:innen auf Augenhöhe.

Fragen über Fragen

Wovor hattest du am Anfang am meisten Respekt? Wie geht es dir jetzt damit?

Ylva: Am Anfang ist man selbstverständlich ein wenig eingeschüchtert — neue Aufgaben, fremde Kolleg:innen, ein ungewohntes Arbeitsumfeld.
Am meisten Respekt hatte ich zu Beginn, glaube ich, vor der Verantwortung, die ich übernehmen muss. In der Schule war man hauptsächlich für sich selbst verantwortlich, aber nun geht es um große Konzerte, die sowohl den Kund:innen und Künstler:innen als auch dem Team sehr am Herzen liegen.

Ein anderes Thema war für mich auch das Telefonieren. Als ich mit meinem FSJ-Kultur begonnen habe, fiel es mir noch sehr schwer Kund:innen oder auch einfach nur Kolleg:innen anzurufen. Ich muss sagen, dass ich wirklich erstaunt bin, wie schnell sich das gelegt hat — heute nehme ich Anrufe entgegen als hätte ich nie etwas anderes getan.

Worauf warst du im Vorhinein am gespanntesten? Ist es so eingetreten wie erwartet?

Neele: Am Anfang war ich vor allem gespannt darauf, wie es sein wird als neues, unerfahrenes Mitglied in ein festeingespieltes Team zu kommen. Heute kann ich sagen, dass ich mit offenen Armen empfangen wurde und schnell meinen eigenen Platz gefunden habe.

Welche deiner Aufgaben macht dir am meisten Spaß?

Ylva: Eigentlich ist es das Gesamtpaket aus meinen Aufgaben, das mir besonders gefällt; insbesondere der gestalterische Aspekt: Plakate setzen, Fotos heraussuchen und zuschneiden und Flyer entwerfen. Ganz besonders stolz bin ich auf den Flyer für unsere Kinder- und Familienkonzerte, den ich eigenständig entwerfen durfte und der nun in ganz Mecklenburg-Vorpommern versendet wird.
Außerdem finde ich den Bewerbungsprozess der Konzerte im Allgemeinen sehr spannend und freue mich, dass ich dazu aktiv beitragen kann.

Was war bisher dein Highlight?

Christer: Auf jeden Fall unsere Neujahrskonzerte Anfang Januar in Ulrichshusen. Das waren meine ersten Konzerte, die ich selbst organisieren und durchführen durfte. Dafür habe ich zum einen im Vorhinein Kontakt mit den Künstlern bzw. ihren Agent:innen aufgenommen, um ihre An- und Abreise sowie den Aufenthalt am Spielort abzuklären, zum anderen gab es einige Absprachen mit der Spielstätte zu treffen, z. B. zur Bestuhlung des Konzertsaals oder zum Catering in der Pause. Natürlich war das alles noch neu für mich, aber ich hatte immer genügend Ansprechpartner:innen im Team, an die ich mich wenden konnte.
Die Durchführung selbst lief dann ebenfalls unter meiner Koordination. Das hat schon einiges an Verantwortung von mir abverlangt, aber auch wahnsinnig viel Spaß gemacht.
Wenn die Leute den Konzertsaal zufrieden verlassen, weiß man genau, dass sich die Mühe gelohnt hat.

Wem würdest du ein FSJ-Kultur bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern empfehlen?

Neele: Ich würde ein FSJ-Kultur bei den Festspielen allen ans Herz legen, die Lust haben, neue Sachen zu erlernen. Die Arbeit in einem Betrieb, im Büro und bei den Festspielen ist grundlegend anders als man es aus der Schule kennt und viele Abläufe und Fähigkeiten kann man sich hier für seinen weiteren Weg aneignen. Jeder der Spaß daran hat, neue Dinge zu entdecken, sich in einem Team wohlfühlt und selbst in angespannten Situationen sein Lächeln nicht verliert, wird bei den Festspielen gut aufgehoben sein.

Was erhoffst du dir von dem restlichen Jahr?

Ylva: Ich erhoffe mir vor allem eine Menge neuer Erfahrungen, Erlebnisse und Erinnerungen.
Ich lerne jetzt schon innerhalb kurzer Zeit viel Neues und der Festspielsommer stehen uns erst noch bevor. Das bedeutet, wieder neue Aufgaben zu übernehmen und fremde Orte und Menschen kennenzulernen. Ich glaube, das wird eine super aufregende Zeit, die mich mit ihren Eindrücken noch lange begleiten wird.

Würdest du dich heute wieder für ein FSJ-Kultur bei den Festspielen entscheiden? Warum/Warum nicht?

Christer: Auf jeden Fall. Mal abgesehen von all den neuen Eindrücken, die man hier bekommt, den Erfahrungen, die man hier sammelt, und den neuen Menschen — Künstler:innen, Besucher:innern, Ansprechpartner:innen der Spielstätten u. a. —, die man hier kennenlernt, überzeugt mich vor allem die Atmosphäre innerhalb des Teams.
Ein besseres Arbeitsklima kann man sich eigentlich kaum wünschen: enge Zusammenarbeit auf Augenhöhe, viel Vertrauen ineinander und ein sehr freundschaftlich-kollegialer Umgang. Manchmal denke ich fast, dass man hier mit Blick auf die Arbeitsatmosphäre ein bisschen verwöhnt wird.

Was gefällt dir an deinem Arbeitsalltag am besten?

Neele: Das Beste ist die lockere, unterstützende und freundschaftliche Stimmung im Team. Man merkt, wie gerne jeder einzelne hier ist und Spaß an seinem Job hat, was einen immer wieder ansteckt und Mut spendet. Egal, ob bei gemeinsame Mittagspausen, auf Tour oder bei Spieleabenden — bei den Festspielen ist man nie alleine.

FSJ-Kultur im Überblick

Dauer: 12 Monate (Okt. – Okt.)

Kombination: Praxis und Seminare im Wechsel

Schwerpunktwahl: Veranstaltungsorganisation oder Kommunikation

Du bist nicht allein! 3– 4 FSJler pro Jahr

Bewerbung: Januar bis März unter

https://anmelden.freiwilligendienste-kultur-bildung.de/detail/13242

 

 

 

 

Text von Ylva Prieske, Neele Schaper und Christer Papenbroock