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Martynas Levickis
Martynas Levickis

Sechs Fragen an ...

Preisträger in Residence Martynas Levickis

Wie bist du zur Musik bzw. zum Akkordeon gekommen?
Meine musikalische Reise begann, als ich 3 Jahre alt war. Damals war ich von einem Pianisten im Fernsehen so beeindruckt, dass ich anfing, das Klavierspiel auf dem Tisch zu imitieren. Ein richtiges Klavier konnte sich meine Familie nicht leisten, also brachte mir mein Onkel irgendwann ein Kinderakkordeon mit. Es stellte das Klavier sofort in den Schatten und ich begann zu komponieren und zu improvisieren.

Was ist deine musikalische Heimat? Wo liegen deine Wurzeln?
Meine musikalische Heimat ist im wahrsten Sinne des Wortes der Wald, in dem meine Familie früher ein Sommerhaus hatte. Bis heute ist der Wald ein ausgeprägtes Merkmal meiner musikalischen Sprache: ein von Minimal Music und Neoklassizismus geprägter musikalischer Hintergrund, der immer von den Klängen des Waldes durchdrungen ist, von sich im Wind wiegenden Bäumen, einer rauschenden Brise, Vögeln usw. Das ist mein Zuhause.

Carte blanche in Mecklenburg-Vorpommern: Wovon hast du dich leiten lassen, als du deine Residence programmiert hast?
Einerseits habe ich mich von meinen inneren Wünschen und Träumen leiten lassen, von der Musik, die mich interessiert, aber auch ein ungelöstes Rätsel ist und sich in der mitunter ungewöhnlichen Stückauswahl und den Bearbeitungen für mein Instrument zeigt. Andererseits gibt es natürlich Einflüsse von meinen Bühnenpartner:innen und ich freue mich darauf, mit ihnen verschiedenste Wege einzuschlagen. Für mich wird das ein wichtiger und in vielerlei Hinsicht historischer Schritt als Musiker, Akkordeonist und Mensch sein.

Welche Projekte liegen dir im Festspielsommer 2023 ganz besonders am Herzen und warum?
Es ist unmöglich, ein Projekt hervorzuheben. Ich freue mich aber darauf, mit musikalischen Seelenverwandten wie Iveta Apkalna, Benjamin Appl oder Avi Avital, die ich bereits kenne, zu spielen. Gleichzeitig freue ich mich auf meine ersten Begegnungen mit dem Danish String Quartet, der Academy of St Martin in the Fields oder der NDR Radiophilharmonie.

Auf welchen Spielort freust du dich am meisten?
Ich habe schon viele unterschiedliche und ganz besondere Räume und Spielstätten bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern erlebt. Dass es die Region in den Mittelpunkt stellt und sehr unerwartete Konzertorte zeigt, liebe ich an diesem Festival. Ich habe hier sogar schon auf einem kleinen Boot mitten auf der Ostsee gespielt. Ich freue mich darauf, während meiner Residenz noch mehr solche Orte kennenzulernen!

Nenne drei Worte, die du mit Mecklenburg-Vorpommern assoziierst.
Meer, malerische Landschaft und Abenteuer des Unbekannten