Spielstätten der Festspiele
19246 Zarrentin am Schaalsee
https://www.kirche-zarrentin.de
Ganz im Westen Mecklenburgs, bis November 1989 zum Sperrgebiet der DDR-Westgrenze gehörend, liegt die Stadt Zarrentin am Südwestufer des Schaalsees. Zarrentin (früher Zarnethin geschrieben) bedeutet soviel wie »Ort des Bösen« oder »Ort des Schwarzen« und könnte auf eine slawische Kultstätte hinweisen. Nach der Unterwerfung der slawischen Stämme durch den sächsischen Herzog Heinrich dem Löwen 1139 machte der neue Lehnsherr der Region, Heinrich von Baewide, die Grafschaft und das Bistum Ratzeburg zu einem bedeutenden Zentrum der Christianisierung. Eine Urkunde aus dem Jahre 1194 erwähnt Zarrentin als Kirchdorf und gibt erstmal einen Hinweis auf einen dort bestehenden Sakralbau. Reste dieses Gebäudes mit einem Mauerwerk aus Findlingen sind noch am Chor zu sehen. Der romanische Feldsteinbau wurde 1251/52 aufgrund der Ansiedlung des Klosters zur Klosterkirche, blieb jedoch gleichzeitig Pfarrkirche. Diese wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wegen Baufälligkeit abgerissen. Das neue Kirchengebäude wurde in der Folgezeit unter Verwendung romanischer Bauteile im gotischen Stil errichtet. Nach der Säkularisierung 1552 diente die Klosterkirche wieder ausschließlich als Pfarrkirche. Am 14. Februar 1648 stürzte während eines Unwetters der abseits der Kirche stehende Turm ein. 1672 wurde er, nun mit dem Langhaus verbunden, wieder aufgebaut. Die 1533/34 von Benedikt Dreyer geschaffene Zarrentiner Kanzel stammt aus der Lübecker Marienkirche, deren junge protestantische Gemeinde sich 1691 eine neue Kanzel errichten ließ – als sichtbares Zeichen dafür, dass nun die Predigt im Mittelpunkt des Gottesdienstes stehen sollte. 1760 wurde der Innenraum barockisierend umgestaltet, 1906 dann mit einer neugotischen Fassung versehen. Mit ihrer besonderen Atmosphäre und guten Akustik war die Kirche in Zarrentin für die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern schon immer ein wichtiger Ort für Kammermusikkonzerte.